Capri – Tagesausflug ab Ischia

 

Wenn man schon  in der Nähe von Capri Urlaub macht, dann gehört ein Ausflug dorthin ja schon fast zum Pflichtprogramm. Und auch wenn ich mich etwas vor den Touristenströmen  fürchtete, die dort täglich mit den Schiffen von allen möglichen  Nachbarinseln oder auch vom Festland herangelotst werden, ich wollte nicht darauf verzichten, dieses berühmte Fleckchen Erde kennenzulernen.

  
 

Von Lacco Ameno aus fuhren wir mit einem kleinen Schiff nach Capri, die Anfahrt dauerte ca. 1 1/2 Stunden. Schon von Weitem konnte man das Panorama der kleinen Insel sehen.

Auf dem Weg nach Capri

Am Hafen (Marina Grande) angekommen, waren wir erst einmal kurz überfordert vom Trubel, der dort herrschte. Von überall kamen Schiffe an, Taxis und Busse warteten darauf, die vielen Touristen zu den Ausflugszielen zu bringen. Boote legten ab zur berühmten Blauen Grotte. Wir jedoch hatten anderes vor.

Mit der Standseilbahn fuhren wir direkt bis zum Ortskern von Capri, der Piazza Umberto I. Nachdem wir uns einen kurzen Überblick verschafften, entschieden wir uns, das glamouröse Capri später zu erkunden und erst einmal in den ursprünglichen, traditionellen Teil der Insel, Anacapri weiterzufahren. Dazu stiegen wir in einen der Busse ein, kein Vergnügen, denn er war schon früh hoffnungslos überfüllt und die kurvenreicheStrecke hatte  es in sich. Ich war jedenfalls froh, als ich aussteigen konnte. Capri und Anacapri trennen nur 3km, mir kam diese Fahrt aber wie eine Ewigkeit vor.

An der Piazza Vittoria endete die Fahrt (Gott sei Dank) und wir schlenderten erst einmal ohne Plan durch die Gassen und verschafften uns einen groben Überblick.

 

Einkaufsstraße in Anacapri

Alles rund um die Zitrone, neben dem Limoncello auch passende Teller, Schalen, Servietten usw

 

Neugierig machte mich dieses rote Gebäude, Casa Rosa. Dass es ein Museum beherbergte, las ich erst durch Zufall, es wird auch kaum in den Reiseführern erwähnt. Das Haus wurde Ende des 19. Jh. von dem amerikanischen Oberst John Lehm Mackowen erbaut und scheint einige Zeitepochen und verschiedene Stile zu vereinen. Der Rundgang dauert nicht lange, sehenswert ist das kleine Museum auf jeden Fall.

 
 

Weiter ging es Richtung Villa San Michele, die von dem schwedischen Arzt und Schriftsteller Axel Munthe Ende des 19. Jh. erbaut wurde. Munthe baute diese Villa ohne die Hilfe eines Architekten. Seine Philosophie war, so viel Luft und Sonne wie nur möglich in das Haus zu lassen. Er sammelte zahlreiche antike Kunstschätze und richtete ein Vogelschutzgebiet ein. „Das Buch von San Michele“, welches 1929 erschien, wurde in 45 Sprachen übersetzt und ist sein bekanntestes Werk.

Museum Axel Munthe

   
     
 

Über Treppen erreicht man die Kapelle von San Michele und von hier hat man den traumhaftesten Ausblick auf Capri und den Vesuv. Die Sphinx ist wohl das bekannteste antike Sammelstück von Munthe. Wenn man einen Wunsch hat, die Augen schließt und drei  Finger auf die Flanken der Sphinx legt, soll übrigens der Traum in Erfüllung gehen . Habe ich leider erst nach meinem Besuch gelesen, schade!!!

 
 
Park und Garten Villa San Michele

Auch die wunderschöne Park- und Gartenanlage der Villa ist ein Traum, eigentlich könnte man hier ewig verweilen und staunen. Aber wenn man nur einen Tag auf Capri hat, muss man Prioritäten setzen. 

 

Deshalb gab es auch nur ein Mittagessen in einem Schnellrestaurant, bevor wir uns Tickets für die Seilbahn kauften. 

 

Nach einer ca. 15minütigen, sehr entspannenden Fahrt im Nostalgie-Sessellift, vorbei an Gärten, Wiesen und Weinbergen, erreichten wir den höchsten Punkt von Capri (589m) auf dem Monte Solaro.

 
 

Da oben wird man mit einer fantastischen 360 Grad Aussicht belohnt.

 

Besonders faszinierend ist das Panorama mit den Faraglioni, 4 Felsen aus Kalkstein. Sie sind eine der Hauptattraktionen von Capri. In der Antike wurden auf deren Spitzen Leuchfeuer entzündet, damit die Seefahrer die Orientierung behielten und nicht mit anderen Schiffen zusammenstießen.

Blick vom Monte Solaro auf die Faraglioni

Nach ca. 1 Stunde fuhren wir wieder hinab, es führt auch ein wunderschöner Wanderweg hinunter, leider lief uns aber die Zeit davon.

Aus Zeitmangel verzichteten wir auch auf eine Fahrt zur Blauen Grotte, darüber waren wir uns aber schon vorher einig. Hier werden täglich Massen von Menschen in eine Grotte geschleust, die in einem wunderschönen Blau schimmert. Dort ist man aber nach höchstens 5 Minuten wieder draußen, weil schon die ganzen anderen Boote auf Einlass warten. Wartezeiten bis zu 2 Stunden sind wohl keine Seltenheit.

Cabriolets sind bequemer als überfüllte Busse auf Capri

Unten in Anacapri angekommen habe ich mich standhaft geweigert, in einen der überfüllten Busse zu steigen. Oder sagen wir mal, ich wollte sowieso sehr gern mit einem Cabrio fahren (Was kostet die Welt?) und das machten wir dann auch. Bessere Fotos hab ich leider nicht….

Vor lauter Freude habe ich dem Taxifahrer dann auch als Haltestelle den Hafen genannt, um dann unten festzustellen, dass wir ja nun wieder mit der Standseilbahn hoch zur Piazza Umberto I fahren müssen. Denn jetzt wollten wir uns doch noch auf Capri umsehen.

 

Hier findet man eine riesige Anzahl an edlen Modeboutiquen und Luxusläden, die Preise waren natürlich heiß, aber schauen kostet ja nichts.

 
Kleine Gassen und absolute Ruhe – auch das gab es auf Capri.
 
Chiesa di santo Stefano – eine eher schmucklose Kirche im Zentrum
Päuschen mit einem Campari auf der Piazza Umberto I.

Auf der Piazza Umberto I schlägt das Herz von Capri. Eigentlich ist es ein eher winziger Marktplatz. Doch hier herrscht den ganzen Tag Trubel. Zahlreiche Cafés und Lokale laden zum Verweilen ein.

 
Einen Campari und Espresso später mussten wir dann schon wieder mit der Standseilbahn Richtung Hafen fahren. Wie gern hätte ich getreu dem alten Lied „Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer vesinkt“ diesen schönen Sonnenuntergang gesehen, leider verlassen die Touristenschiffe die Insel schon eher.
 
 

Aber wir freuten uns auch, als wir wieder im Hafen von Lacco Ameno (Ischia) landeten und ließen den Abend in unserem Hotel gemütlich bei gutem Essen und einer Flasche Wein ausklingen.

 

Ich bin im Nachhinein froh, diesen Ausflug auf eigene Faust unternommen zu haben. So konnten wir in Ruhe, ohne laufend auf die Uhr zu schauen, die für uns schönsten Sehenswürdigkeiten Capris aufsuchen. Die Insel ist nur 11km² groß und bietet trotzdem so viel, eigentlich bräuchte man mehrere Tage, um sie richtig kennenzulernen. Vielleicht gibt es ja ein Wiedersehen, ich würde mich freuen.

Meine Reiseberichte über Ischia und unsere Ausflüge von dort findet Ihr hier: klick

Alle Reiseberichte von mir: klick

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13 Kommentare

  1. Hey.

    das ist das erste mal das ich einen Reisebeitrag von dir lese und bereue es, weil ich es erst jetzt mache. Deine Fotos sind der pure Wahnsinn… richtig klar und wunderschöne Momentaufnahmen. Die Beschreibungen wecken auch direkt mein Fernweh und ich wünschte dort zu sein.

    Lg
    Steffi

  2. ohja, also bei dieser Traumkulisse ist ein Besuch auf Capri wohl absolutes Pflichtprogramm 🙂

    ich kenne die Insel nur aus so alten Heimatschnulzen 😉
    ich fand das aber schon immer ganz reizvoll! wie blau einfach auch dieses Meer ist!

    liebste Grüße auch,
    ❤ Tina von http://www.liebewasist.com

  3. Das sieht alles so schön aus und ich hoffe wir schaffen es auch endlich einmal dorthin in diesem Jahr. Tolle Bilder wie immer bei euch liebe Antje und Ilka!

  4. Was für tolle Fotos, da bekomm ich noch mehr Fernweh… leider wird es wohl in der nächsten Zeit keinen längeren Urlaub für uns geben…
    LG und schönen Abend

  5. Liebe Antje,
    wow, wunderschön… ich will sofort in Urlaub *schluchz*.
    Bei der Keramik auf den ersten Bildern musste ich schmunzeln, die gibt es wohl überall in Italien.
    Liebe Grüße
    Kerstin

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